SAND MIT ZWEITER SAISONPLEITE IN LEUTESHEIM

SV Leutesheim – SC Sand | 3:0 (2:0)

Von Matthias Jundt

Im letzten Pflichtspiel der Hinrunde hat der SC Sand beim SV Leutesheim zum zweiten Mal in dieser Spielzeit verloren. Vor einer aufgeheizten Stimmung, einem sehr aggressiven Publikum und einem Rasenplatz, auf dem ein normales Fußballspielen kaum möglich war, erwies Matthias Jundt mit seinem uncleveren Verhalten seiner Mannschaft früh einen Bärendienst. Gleichzeitig war es erneut die mangelnde Chancenverwertung, die einen möglichen Punktgewinn unmöglich werden ließ.

Die zahlreich gekommenen Zuschauer hatten sich am vergangenen Sonntag in Leutesheim beim Spitzenspiel der Kreisliga B Staffel 1 des Zweiten gegen den Dritten mit ihren Kommentaren nicht mit Ruhm bekleckert. Die Rufe der Zuschauer gingen oft weit unter die Gürtellinie, und waren für das Sander Team, als auch für Schiedsrichter Ali Chahrour über die Länge von 90 Minuten nur schwer zu ertragen. Dabei hätten die Leutesheimer Fans Gründe genug gehabt, sich an ihrer eigenen Mannschaft zu erfreuen. Stattdessen wählten die Zuschauer zumeist den derben teils feindseligen Weg, sich am Gegner auszulassen.

Der SV Leutesheim starte schon früh gut in die Partie. Nach einer unfairen Aktion des SVL-Stürmers Robin Lesniak gegen Sands linken Außenverteidiger Matthias Jundt, die der Schiedsrichter nicht sah, revanchierte sich Jundt mit einem Schubser gegen den Leutesheimer. Der nahm die Einladung dankend an, fiel wie vom Blitz getroffen zu Boden und erhielt dafür einen Elfmeter. Den verwandelte Sandrino Neff in der 2. Minute zum 1:0. Jundt erwies seinem Team mit dieser Aktion einen Bärendienst, die dem 34-Jährigen so nicht passieren darf.

In der Folge zeigten beide Teams eine kämpferisch starke Leistung. Obwohl der Platz aufgeweicht, seifig und kaum zu bespielen war, gelang es Leutesheim immer wieder, durch Kombinationen zu Chancen zu gelangen. Sand verteidigte aber konzentriert und konnte sich wie so oft auf Torhüter und Ex-Leutesheimer Sebastian Fürderer verlassen.

Um die 30. Minute wurde der Tabellenzweite dann stärker und erhöhte den Druck. Ein verunglückter Rettungsversuch führte dann zum 2:0 für Leutesheim, als es den Sandern nicht gelang, den Ball aus dem Fünfmeterraum zu klären und der Ball anstatt dessen in den eigenen Maschen landete. Sand hätte den Anschluss kurz vor der Pause dennoch herstellen können. Ein für die meisten Beteiligten klares Foul an Stefan Wendling war für den Schiedsrichter stattdessen eine Schwalbe, die mit einer gelben Karte quittiert wurde. 

Nach der Pause intensivierte sich die Aggressivität sowohl außerhalb als auch auf dem Platz noch einmal. Während die beleidigenden Kommentare vom Publikum nun in Dauerschleife liefen, hatte Schiedsrichter Chahrour seine Pfeife fast permanent im Mund. Ein Foul folgte dem nächsten, eine gelbe Karte der anderen. Leutesheims Lesniak holte seine Gelb-Rote Karte in der Mitte der zweiten Hälfte ab: nachdem eine Situation wegen Abseits bereits abgepfiffen war, drosch er den Ball dennoch gegen Sands Keeper Fürderer. Insgesamt verteilte der Unparteiische acht gelbe Karten. 

Die Überzahl nutze Sand, um den Druck zu erhöhen und sich Chancen herauszuspielen. Die beste hatte Jan Schäfer, der in der zweiten Halbzeit stark aufspielte, hier jedoch den Ball aus wenigen Metern frei vorm Torwart stehend am Kasten vorbeischoss. Als Sand im Verlauf des Spiels die Abwehr immer weiter auflöste, nutzte Leutesheim kurz vor Schluss einen Konter, den Marco Zier technisch stark zum 3:0-Endstand verwertete.

Leutesheim distanziert Sand damit auf sechs Punkte in der Tabelle und bleibt mit einem Punkt hinter Herbstmeister Auenheim weiter Zweiter. Sand beendet die Hinrunde auf Rang 3 und kann angesichts der vergangenen Spielzeit trotz der Pleite am Sonntag zufrieden in die Pause gehen. Weiter geht es für den SCS am 19. März 2023. Dann will sich das Team von Eduard Hollmann für die Hinrundenpleite gegen die TuS Legelshurst revanchieren.

Übrigens: Auch die zweite Sander Mannschaft verlor ihr Spiel gegen den SV Leutesheim II. Nach der 0:4-Niederlage überwintert das Team auf Rang 7 im Mittelfeld der Tabelle.


FOTO Martina Pieper