FISCHINGER: "WIR SIND DURCH"

SC Sand - Eintracht Frankfurt II 0:0 (0:0)

2. Frauenfußball-Bundesliga: Für den Trainer des SC Sand ist der Klassenerhalt nach dem 0:0 zu Hause gegen Eintracht Frankfurt II eingetütet – rechnerisch ist der Abstieg aber noch möglich.

von Rüdiger Rüber.

Nach der Nullnummer am Sonntagnachmittag zu Hause gegen Eintracht Frankfurt II (9./31 Punkte) gab es für den Trainer des SC Sand (7./33 Punkte), Alexander Fischinger, keinen Grund Trübsal zu blasen. „Wir sind durch. Uns nützt der Punkt mehr als denen“, meinte der 58 Jahre alte Schwarzwälder mit Blick auf die Tabelle und hakte das Thema Klassenerhalt für sich persönlich ab.

Rechnerisch ist der Nicht-Abstieg allerdings noch nicht sicher. Bei noch zwei ausstehenden Saisonspielen hat der SC Sand, der im letzten Heimspiel am nächsten Sonntag den Tabellenvierten SG Andernach empfängt, zwar sechs Punkte mehr und ein besseres Torverhältnis als der SC Freiburg II, der als Zwölfter mit 27 Punkten auf dem ersten von drei Abstiegsplätzen steht. Doch das Torverhältnis der Sanderinnen gegenüber dem Auswärtsgegner am letzten Spieltag in zwei Wochen ist nur um ein Törchen besser.

Das konnte die gute Laune von Alexander Fischinger am Sonntag nach dem 0:0 gegen die Frankfurter Bundesliga-Reserve aber nicht trüben. „Wir haben zum elften Mal in dieser Saison zu null gespielt – und zum vierten Mal in Folge. Außerdem sind wir seit vier Spielen ungeschlagen“, war der Sander Trainer stolz auf seine Spielerinnen, die wieder einmal sehr engagiert verteidigten.
Eine Woche nach dem 1:0-Überraschungscoup beim bereits feststehenden Meister RB Leipzig präsentierten sich die Sanderinnen am Sonntag in der ersten Hälfte ziemlich müde. Pässe in die Tiefe nach Ballgewinnen kamen zumeist nicht an. Da aber auch von der Eintracht Frankfurt II, die auf die U17-Nationalspielerinnen Dilara und Ilayda Acikgöz verzichten musste, weil das Duo am Sonntag beim 4:0-Heimsieg gegen den deutschen Meister VfL Wolfsburg im Frankfurter Bundesliga-Kader stand, nicht mehr kam, passierte vor der Pause nicht viel in der Adams Arena. Für Sand hatte Michelle Klostermann (22.) eine Halbchance, als sie aus 16 Metern in die Arme von Eintracht-Torfrau Lina Altenburg schoss. Und für die Frankfurterinnen verfehlte Johanna Maria Berg (27.) mit einem Drehschuss aus elf Metern nach einer Ecke das rechteckige Sander Gehäuse. Außerdem klärte Sands Torfrau Stella Busse kurz vor der Halbzeit (41.) eine Situation, bevor eine Flanke von Sarah Wiesner, die beim 4:4 in Andernach alle Frankfurter Tore erzielt hatte, den Kopf von Karla Reuter erreichte.

Aus der Pause kam der SC Sand mit deutlich mehr Engagement. Nun gingen die Ortenauerinnen aggressiver in die Zweikämpfe und dominierten die Partie. Dabei sprangen aber vor allem Ecken und Freistöße heraus. „Da hätten wir mehr draus machen müssen“, kritisierte Alexander Fischer, wollte aber nicht auf den bekannten Sander Problemen in der Offensive herumreiten.

So waren zwei Abschlüsse von Emma Loving das Einzige, was gefährlich Richtung Frankfurter Tor ging. Doch nach einer Vorlage im Strafraum von Büsra Kuru (54.) verfehlte die Amerikanerin mit einem Schuss aus 14 Metern genauso das Ziel wie nach einem Pass von Cindy König (88.) aus 16 Metern. Die gefährlicheren Chancen
hatte in jedem Fall die Eintracht, die nach Ballgewinn schnell umschaltete. „Zwei Tore hätten sie machen können“, gab Alexander Fischinger zu. Nach einem Vorstoß von Sarah Wiesner (75.) über links fand aber die Flanke der 19-Jährigen an der Sander Box keine Abnehmerin, und als die starke U19-Nationalspielerin Loreen
Bender (78.) Paulina Plattner im Strafraum freispielte, verhinderte SC-Keeperin Busse das 0:1. Außerdem schoss Wiesner (83.) aus dem Strafraum noch knapp übers Tor.

Sand: Busse – Kuru, Bohnen, Gaugigl, Braun (62. Stulin) – Evels, Zuniga – Loving, König, Klostermann (80. McGovern) – Issenhuth (46. Walaschewski).
Frankfurt II: Altenburg – Rust, Schneider, Veit, Sinclair – Platner, Hochstadt (72. Khalifa) – Wiesner, Bender, Reuter (90.+1 Priesnitz) – Berg.
Schiedsrichterin: Selina Menzel (Karlsruhe)
Zuschauer: 326.

Foto: Michael Memmler / Eibner-Pressefoto.