DIE HOFFNUNG AM LEBEN HALTEN

SC Sand - SV Werder Bremen | So. 27.03. | 13:00 Uhr
Artikel vom 25. März 2022
Der Vorbericht wird präsentiert von:
Von Heiko Borscheid.
Vor gut einem Jahr stand der SC Sand schon einmal mit dem Rücken zur Wand. Der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze war zwar nicht allzu groß, allerdings hatte man nur noch vier Spieltage Zeit, den drohenden Abstieg noch zu verhindern. Ein neuer Trainer und ein 6:1-Heimerfolg in dessen erstem Spiel läuteten eine Schlussphase ein, an deren Ende der vielumjubelte Klassenerhalt stehen sollte.
Der Trainer in dieser Saison ist zwar nicht neu, dafür aber derselbe, mit dem die Ortenauerinnen in der Vorsaison das für viele nicht mehr möglich gehaltene „Wunder“ geschafft haben und auch der Gegner am kommenden Sonntag ist identisch mit dem aus dem Vorjahr – Alexander Fischinger aufseiten des SC Sand und der SV Werder Bremen auf der anderen. Der einzige Unterschied zur Vorsaison ist, dass die Hanauerländerinnen heuer noch fünf Spieltage Zeit haben, um fünf Punkte auf Bremen oder die SGS Essen aufzuholen. Keine Frage also, dass der Partie am Sonntag (13 Uhr) in der ADAMS Arena eine ganz besondere Bedeutung zukommt.
„Die Mannschaft hat keinen Druck. Wir benötigen noch drei Siege für den Klassenerhalt, egal, gegen wen wir die holen“, will Fischinger sein Team nicht noch mehr in die Verantwortung nehmen, als es ohnehin schon steht, ergänzt aber: „Es wäre natürlich ein wichtiger Schritt, wenn wir die drei verbleibenden Heimspiele gegen Bremen, Essen und Köln gewinnen würden.“
Dass dies keine utopischen Vorstellungen des Trainers sind, haben die vergangenen Spiele bewiesen. „Wir haben seit Januar keine einzige schlechte Partie abgeliefert“, sagt Fischinger, der selbst aus der 0:7-Pleite im Pokal gegen Wolfsburg positive Erkenntnisse mitnahm, die seine Elf bereits beim anschließenden Punktspiel gegen die „Wölfinnen“ erfolgreich umsetzte und unglücklich mit 1:2 verlor. Selbst der jüngste Gegner Potsdam sagte in Person von Trainer Sofian Chahed nach dessen 2:0-Sieg am zurückliegenden Wochenende, dass er mit einem Unentschieden gegen Sand zufrieden gewesen wäre und lediglich die beiden individuellen Fehler einen Sieg ermöglichten.
„Das wird jetzt unser Meppen“, verdeutlicht Fischinger die Bedeutung des Spiels am Sonntag gegen Bremen. Im Vorjahr wäre man bei einer Niederlage in Meppen definitiv abgestiegen, am Ende zog man am Gegner vorbei und hielt die erste Liga fest. „Wir haben Bremen genau analysiert und sind vorbereitet auf das, was da auf uns zukommt.“ Der Trainer rechnet mit einem hohen Zuschauerzuspruch bei bestem Fußballwetter. „Viele meiner Freunde und Bekannte werden uns unterstützen. Ganz Sand wird an diesem Nachmittag in die Kühnmatt kommen“, freut sich der fußballverrückte Coach auf eine großartige Kulisse.
Personell kann Fischinger fast aus dem vollen schöpfen. Fehlen werden die langzeitverletzte Jasmin Pal im Tor, Leonie Kreil und Kathleen McGovern befinden sich nach wie vor im Aufbautraining und ein Fragezeichen steht noch hinter Verteidigerin Shai Perl, die am vergangenen Wochenende in Potsdam nach etwas mehr als 20 Minuten verletzt vom Platz musste und die Woche über nur bedingt trainieren konnte. „Egal, wer am Sonntag aufläuft, ich weiß, dass jede Spielerin alles geben wird. Die Mannschaft auf dem Platz und die Spielerinnen, die von der Bank kommen, haben mein volles Vertrauen“, so ein Trainer, der diesem wichtigen Spiel wohl am meisten entgegenfiebert.
Foto: Michael Memmler/Eibner-Pressefoto.