SC Sand steht im Viertelfinale des DFB-Pokals

Ortenauerinnen besiegen den 1. FC Köln mit 3:2 und ziehen in die nächste Runde ein
Artikel vom 16. November 2025
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VON LUKAS KELP.
Am heutigen Sonntagmittag empfingen die Frauen des SC Sand im Achtelfinale des DFB-Pokals den 1. FC Köln vor heimischer Kulisse in der ADAMS Arena. Vor beeindruckender Zuschauerkulisse wollten die Ortenauerinnen ihren Pokal-Lauf fortsetzen und nach dem Erfolg über den Zweitligisten SV Meppen nun auch den aktuell Achtplatzierten aus der Google Pixel Frauen-Bundesliga aus dem Wettbewerb werfen. Mit viel Selbstvertrauen, einer kompakten Defensive und der Hoffnung auf den nächsten Coup gingen die Sanderinnen in die Partie, in der sie sich erneut als unangenehmer und mutiger Underdog präsentieren wollten.
Zwei Änderungen in der Startformation
Das Trainerduo Alexander Fischinger und Noah Veilandics nahm in der Startaufstellung zwei personelle Veränderungen vor: Für die Offensivspielerin Moemi Ishibuchi und die Außenverteidigerin Emily Yaple rückten die Torjägerin Julia Matuschewski sowie die australische Nationalspielerin Alana Murphy in die Anfangsformation. Alle übrigen Positionen blieben im Vergleich zur Vorwoche unverändert, sodass sich Grundordnung und Ablauf des Teams vertraut präsentierten.
Früher Führungstreffer: Sand nutzt den ersten Angriff eiskalt aus
Der SC Sand begann die Partie mit enormem Offensivdrang und knüpfte nahtlos an die dynamischen Ligaauftritte an. Bereits in der ersten Minute sorgte Pija Reininger für die erste brenzlige Situation, als sie nach einem präzisen Steckpass in die Tiefe den Kölner Strafraum attackierte. Nur Augenblicke später belohnten sich die Ortenauerinnen für ihren mutigen Start: In der 2. Spielminute setzte Leni Fischer mit einem feinen Zuspiel Kim Beatrix Schneider in Szene, die die frühe 1:0-Führung für den Zweitligisten erzielte.
Sand blieb weiter brandgefährlich. In der 7. Minute entwischte Reininger erneut der Kölner Defensive, umkurvte Torhüterin Irina Fuchs, wurde jedoch von dieser regelwidrig gestoppt. Trotz der klaren Notbremse entschied das Schiedsrichterteam überraschend nur auf Gelb – sehr zum Erstaunen der Zuschauer*innen.
Köln antwortet prompt: Der schnelle Ausgleich
Die Gäste aus Nordrhein-Westfalen benötigten nur wenige Sekunden, um den Schock zu verdauen. Direkt im Gegenzug erzielte Anna-Lena Stolze in der 8. Minute den 1:1-Ausgleichstreffer. Dieser schnelle Wendepunkt verlieh der Partie früh eine hohe Intensität und deutete an, dass ein offener Schlagabtausch bevorstand.
Offener Schlagabtausch: Köln sucht lange Bälle – Sand bleibt zielstrebig
Nach dem Ausgleich übernahm Köln phasenweise die Initiative und versuchte, über lange Bälle hinter die Kette Gefahr zu erzeugen. Die Defensive des SC Sand blieb jedoch aufmerksam, gewann zahlreiche Zweikämpfe und unterband viele Angriffsbemühungen der Gäste.
Gleichzeitig setzte Sand immer wieder gezielte Nadelstiche. Die pfeilschnellen Flügelspielerinnen Schneider und Reininger blieben ständige Unruheherde. So auch in der 22. Minute: Alana Murphy, Sands australische Nationalspielerin, eröffnete das Spiel mit einem perfekten Diagonalball auf die einlaufende Reininger. Diese nahm das Zuspiel stark mit, umkurvte wie schon zuvor Kölns Torfrau und schob zur verdienten 2:1-Führung ein.
Druckphase vor der Pause: Köln gleicht erneut aus
Der erneute Führungstreffer gab Sand spürbaren Rückenwind. Das Team agierte stabil, vernachlässigte die Defensivaufgaben nicht und verteidigte Kölns Vorstöße konsequent. Dennoch fanden die Gäste vereinzelt Räume: In der 35. Minute prüfte Martyna Wiankowska mit einem satten Distanzschuss Sands Torhüterin Jule Baum, die stark parierte.
Kurz darauf bekam Köln einen fragwürdigen Freistoß zugesprochen. Die hoch hereingetragene Standardsituation führte zu Unordnung im Sander Strafraum, die Celina Degen nutzte und zum 2:2 ausglich. In den Schlussminuten vor der Pause drängten die Kölnerinnen energisch auf den Führungstreffer, erneut vor allem mit langen Bällen. Doch Sand behauptete sich, gewann wichtige Duelle und rettete sich mit einem verdienten 2:2-Pausenstand in die Kabine.
Unverändertes Sand-Team trifft auf frischen Kölner Wind
Zum Wiederanpfiff verzichtete das Trainerteam des SC Sand auf Wechsel und vertraute weiterhin der eingespielten Formation. Der 1. FC Köln hingegen reagierte und brachte gleich zwei neue Kräfte, darunter die ehemalige Bayern-Stürmerin Weronika Zawistowska, die dem Offensivspiel des FC neue Impulse geben sollte.
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs verlief ähnlich wie zu Beginn der Partie: Sand präsentierte sich selbstbewusst, presste hoch und suchte immer wieder den Weg nach vorn. Köln versuchte, über die stabile Dreierkette um die erfahrene Marina Hegering kontrolliert aufzubauen und den Ball schnell in die Spitze zu bringen. Doch die Sander Defensive um Milena Fischer und Ronja Schaer verteidigte konzentriert und fing zahlreiche Angriffe konsequent ab.
Widerstandskraft wird belohnt: L. Fischer trifft zur Führung
Trotz mehrerer strittiger Entscheidungen der Schiedsrichterin ließen sich die Sanderinnen nicht aus dem Konzept bringen. Die Mannschaft blieb ihrer offensiven Ausrichtung treu und suchte weiterhin zielstrebig den Abschluss.
In der 66. Minute folgte der verdiente Lohn: Die sehr aktive Leni Fischer wurde am linken Flügel freigespielt, zog nach innen und schloss aus rund 18 Metern ab. Ihr Schuss wurde leicht abgefälscht und senkte sich unhaltbar ins Kölner Tor – die erneute 3:2-Führung für den SC Sand.
Kurz darauf wurde es noch einmal brenzlig: Eine missglückte Flanke des 1. FC Köln aus dem rechten Halbfeld segelte gefährlich in Richtung Tor und klatschte an die Querlatte – Glück für Sand in dieser Phase.
Hochspannende Schlussphase mit Großchancen auf beiden Seiten
In den letzten 15 Minuten zog das Tempo weiter an. Beide Teams suchten den entscheidenden Treffer, wobei Köln nun zunehmend Risiko ging und Sand auf schnelle Umschaltmomente lauerte.
Die größte Möglichkeit für den FC ergab sich in der 80. Minute, als die aufgerückte Marina Hegering aus etwa 20 Metern mit einem kraftvollen Schuss abzog. Sands Torhüterin Jule Baum reagierte glänzend und lenkte den Ball spektakulär aus dem Winkel. Auch in der Nachspielzeit war Baum zur Stelle und entschärfte eine weitere brenzlige Situation.
Sand verteidigt leidenschaftlich und zieht ins Viertelfinale ein
Mit großem Kampfgeist und hoher Laufbereitschaft brachte der SC Sand die knappe Führung über die Zeit. Nach 94 intensiven Minuten durfte der Zweitligist schließlich jubeln: Der 3:2-Erfolg bedeutet nicht nur den Überraschungssieg über den favorisierten 1. FC Köln, sondern auch den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals.
Der SC Sand zeigte einmal mehr, warum er zu den Spitzenmannschaften der 2. Bundesliga gehört – mit Mut, Widerstandskraft und einer beeindruckenden Teamleistung.
Ausblick Liga
Im Anschluss an das Pokal-Achtelfinale geht es für die Frauen des SC Sand in der 2. Frauen-Bundesliga ohne Verschnaufpause weiter. Am Sonntag, den 23. November, empfangen die Ortenauerinnen um 14 Uhr vor heimischer Kulisse die Zweitvertretung von Eintracht Frankfurt. In der darauffolgenden Woche steht dann eine Länderspielpause an, die der SC Sand für einen hochkarätigen Test nutzt: Am 29. November gastieren die Sanderinnen um 14:30 Uhr beim schweizerischen Topklub FC Basel, um sich unter Wettkampfbedingungen weiter einzuspielen und wertvolle Erkenntnisse für den Ligaalltag zu sammeln
SC Sand - 1. FC Köln 3:2 (2:2)
Tore: 1:0 Kim Beatrix Schneider (2.), 1:1 Anna-Lena Stolze (8.), 2:1 Pija Reininger (22.), 2:2 Celina Degen (37.), 3:2 Leni Fischer (66.)
Zuschauer: 1235
SC Sand: Baum – Wiesner, Schaer, M. Fischer, D’Appolonia – Murphy, Takizawa, L. Fischer (82. Slipcevic) – Reininger, Matuschewski (89. Landmann), Schneider (68. Rotzinger)
Bank: Scheerder, Landmann, Yaple, Rotzinger, Heck, Ishibuchi, Gaugigl, Slipcevic
Trainer: Alexander Fischinger
1.FC Köln: Fuchs, Degen (68. Achcinska), Jessen, Stolze, Vogt, Bremer, Imping (46. Gerhardt), Donhauser (46. Zawistowska), Wiankowska, Feiersinger (87. Leimenstoll), Hegering
Bank: Dübel, Achincinska, Zawistowska, Hasenauer, Andrade, Gerhardt, Touon, Leimenstoll
Trainer: Britta Carlson
Bild: Maxi Höck
