SC Sand vor der Pause „zu mutlos“

Schiedsrichter: Melissa Joos (Kleinfelden-Echterdingen)
Zuschauer: 470
Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt zum Ende des Jahres
Spielbericht vom 20. Dezember 2021
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Weiter neun Punkte Rückstand
„Wir waren in der ersten Hälfte zu mutlos. Haben nach hinten statt nach vorne verteidigt“, erklärte Sands Trainer Alexander Fischinger die Niederlage. „Die zweite Hälfte hat mir besser gefallen. Da haben wir wieder einen tollen Kampf geliefert. Wir müssen aber einfach akzeptieren, dass die Frankfurter heute diese zwei Tore besser waren“, ergänzte der 57-jährige Schwarzwälder. Für den Kampf um den Klassenerhalt sieht Alexander Fischinger im neuen Jahr aber keineswegs schwarz, schließlich hat sich durch das Sander 0:2 am letzten Spieltag 2021 an der Tabellenkonstellation nichts geändert. Die Sanderinnen haben weiterhin neun Punkte Rückstand auf den drittletzten Tabellenplatz, den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Und 2022 stehen noch zehn Spiele an. Das erste am 6. Februar allerdings beim Spitzenreiter Bayern München.
Vom Frankfurter Tempo überrascht
Am Sonntag gegen die Eintracht, die zuletzt beim Drittletzten Bremen mit 0:1 verloren hatte, setzte Alexander Fischinger auf die fast gleiche Anfangsformation wie gegen Hoffenheim. Nur Michaela Brandenburg spielte von Beginn an für die gelb-rot-gesperrte Emely Evels. Außerdem sollten die Sanderinnen mit einer ähnlichen Taktik das Aufbauspiel der Frankfurterinnen, die neben ihren fünf Langzeitverletzten auch kurzfristig die Ex-Sanderin Laetitia Santos wegen einer Erkältung ersetzen mussten, zerstören. Das gelang aber in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht. „Uns hat das Tempo der Frankfurterinnen in der ersten Hälfte überrascht“, gab Sands Torfrau Jasmin Pal nach Spielschluss zu.
0:11 Ecken vor der Pause
Die Frankfurterinnen mit den beiden weiteren Ex-Sanderin aus Österreich, Laura Feiersinger und Verena Hanshaw (früher Aschauer), im Mittelfeld dominierten die erste Hälfte klar. Dennoch ließ der SC Sand nur wenige zwingende Möglichkeiten gegen die starke Eintracht-Offensive mit der deutschen Nationalspielerin Laura Freigang, der Slowenin Lara Prasnikar und der deutschen U19-Vizeuropameisterin von 2019, Shekiera Martinez, zu. Allerdings betrug das Eckenverhältnis vor der Pause 11:0 für die Mannschaft aus Hessen. Sand hatte nicht einen einzigen konstruktiven Angriff nach vorne. Das 0:1 war zwar folgerichtig, aber im Zustandekommen glücklich. Die über die linke Seite starke Verena Hanshaw flankte nach innen, wo die mitlaufende Martinez den Ball aus 16 Metern direkt mit dem linken Fuß unhaltbar im linken Torwinkel versenkte.
Dreifach-Wechsel nach der Halbzeit
Zur Halbzeit wechselte Sands Trainer gleich dreifach. Mit Dörthe Hoppius, Chiara Loos und Patrycia Balcerzak gab es auch sofort die ersten Angriffsaktionen. Zwei Fernschüsse von Noemi Gentile (46.) und Michaela Brandenburg (48.) waren für Frankfurts Nationalmannschaftstorfrau Merle Frohms aber kein Problem, und Dörthe Hoppius (54.) Geschoss von der Strafraumgrenze verfehlte sein Ziel. Dazwischen musste Sands Torfrau Jasmin Pal im 1:1 gegen Shekiera Martinez (47.) das 0:2 verhindern.
Das fiel aber dennoch nach einem Standard. Nach der 13. Frankfurter Ecke köpfte Lara Prasnikar (57.) die Hereingabe von rechts von Verena Henshaw in die SC-Maschen.
"Hinrunde verkackt"
Den zweiten Gegentreffer steckte der SC Sand zwar gut weg und gestaltete die Partie weiterhin auf Augenhöhe, doch Zählbares sprang nicht mehr heraus. Die größte Chance zu einem Sander Treffer hämmerte die eingewechselte Patrycia Balcerzak (88.) ans Außennetz.
„Frankfurt ist kein Gegner, gegen den wir gewinnen müssen. Wir wissen, dass wir die Hinrunde verkackt haben. Wir müssen es in der Rückrunde besser machen“, gab sich Jasmin Pal nach der Niederlage kämpferisch.
Sand: Pal – George, Georgieva, Bruce, Jordan – Bruinenberg (46. Browne), Gentile, Brandenburg (83. Arnold) – Kreil (46. Loos), Plasmann (64. Browne), Triendl (46. Hoppius).
Frankfurt: Frohms - Hechler, Kleinherne, Nüsken, Hanshaw – Mauron (81. Köster) – Dunst (90.+1 Johannsdottir), Freigang, Feiersinger – Prasnikar, Martinez (76. Anyomi).
Tore: 0:1 Martinez (20.), 0:2 Prasnikar (57.).
Fotos: Michael Memmler/Eibner-Pressefoto.