Sand zeigt Reaktion und erobert Tabellenspitze

Schiedsrichter: Anna-Lena WeissLinienrichter: Nina Werthschulte, Carina Sokolowski
Fischinger: "Ich bin einfach froh, dass wir die erhoffte Reaktion gezeigt haben!"
Spielbericht vom 14. September 2025
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VON MORITZ LITTERST.
Für den SC Sand stand am heutigen Sonntag im Rahmen des vierten Spieltags der zweiten Frauen-Bundesliga ein Topspiel gegen Bundesligaabsteiger 1. FFC Turbine Potsdam an. Nach der deutlichen Niederlage in Bochum stand für die Ortenauerinnen Wiedergutmachung auf dem Programm – und die gelang eindrucksvoll. Nach anfänglichen Schwierigkeiten übernahm Sand die Kontrolle und feierte einen hochverdienten Sieg.
Änderungen in der Startelf
Dass der Coach mit dem Auftritt in Bochum nicht zufrieden war, zeigte sich bereits bei der Aufstellung. Fischinger nahm drei Veränderungen vor: Für Kapitänin Jenny Gaugigl rückten Kim Schneider, die nach Verletzungspause zurückkehrte und zugleich auf ihre Ex-Kolleginnen traf, sowie Alana Murphy und Anne Rotzinger in die Startelf. Alle drei sollten für frischen Wind sorgen – und das gelang.
Nervöser Start
Die Begegnung begann hektisch und zerfahren. Beide Teams agierten nervös, Potsdam verzeichnete in der dritten Minute den ersten Abschluss nach einem langen Ball. Sand hatte zunächst Mühe mit dem hohen Pressing der Gäste, suchte aber früh den Weg nach vorne. In der 8. Minute erarbeitete sich Schneider nach einem beherzten Dribbling die erste Ecke, die Matuschewski ans Außennetz setzte. Es dauerte jedoch bis zur 17. Minute, ehe Sand die erste große Chance verbuchte: Nach einem sehenswerten Seitenwechsel von Matuschewski tauchte Schneider frei vor Potsdams Tor auf, verpasste aber den Führungstreffer. Auch im Anschluss blieb Sand dran, doch Reiningers Abschluss nach einem Eckball flog knapp über die Latte.
Mit zunehmender Spieldauer übernahm Sand die Kontrolle. Nachdem zunächst weitere Chancen ungenutzt blieben, fiel in der 24. Minute das erlösende 1:0: Über Umwege landete der Ball bei Kim Schneider, die am langen Pfosten goldrichtig stand und souverän ins lange Eck abschloss.
Sand schlägt eiskalt zu
In der Folge entwickelte sich eine offene Partie. Sand bestimmte zwar weitgehend das Geschehen, doch auch Potsdam wurde gefährlich. Ein missglückter Pass in der Sander Defensive brachte die Gäste in der 31. Minute in eine aussichtsreiche Position, doch Laura Lindner setzte den Ball am leeren Tor vorbei. Kurz darauf köpfte eine Potsdamerin nach einem Freistoß knapp neben das Gehäuse. Turbine war nun präsenter, doch Sand schlug vor der Pause eiskalt zu.
In der 42. Minute startete Reininger nach einem Freistoß tief in der eigenen Hälfte einen Sololauf über das halbe Feld, kombinierte sich per Doppelpass mit Leni Fischer durch die Abwehr und vollendete sehenswert zum 2:0. Keine zwei Minuten später erhöhte Julia Matuschewski nach schöner Vorarbeit von Spielmacherin Rio Takizawa auf 3:0 – die perfekte Reaktion der Gastgeberinnen in einer starken Schlussphase der ersten Halbzeit. „Die Anfangsphase war nicht leicht, aber dann haben wir drei tolle Tore gemacht. Der Sieg ist in der Höhe absolut verdient.“, lobte Fischinger sein Team.
Frühe Vorentscheidung
Auch nach dem Seitenwechsel ließ Sand nicht locker. Bereits in der 47. Minute setzte sich Matuschewski robust gegen Potsdams letzte Verteidigerin durch und legte für Reininger auf, die frei vor dem Tor eiskalt zum 4:0 verwandelte. Der Offensivdrang des SC Sand war beeindruckend: Ein abgefälschter Standard von Matuschewski und ein Schuss von Reininger in der 55. Minute hätten den Vorsprung sogar noch weiter ausbauen können.
Potsdam kämpft um den Ehrentreffer
Potsdam brauchte lange, um sich von diesem Offensivfeuerwerk zu erholen, fand aber kaum Mittel gegen die kompakte Sander Defensive. Erst in der 68. Minute kamen die Gäste zu einer nennenswerten Annäherung, gefährlich wurde es jedoch selten. Auf beiden Seiten sorgten zahlreiche Wechsel dafür, dass der Spielfluss etwas verloren ging. Besonders bejubelt wurde das Debüt von Sommerneuzugang Maria Almasri, die gegen ihren Ex-Verein erstmals für Sand auflief sowie Doppeltorschützin Pija Reininger. In der 88. Minute verhinderte Torhüterin Jule Baum mit einer starken Parade den Ehrentreffer für die Turbine.
Sand erobert Tabellenspitze zurück
Mit dem Abpfiff feierten die Sander Fans ihre Mannschaft mit Sprechchören – „Hier regiert der SC Sand“ hallte es über den Platz. Der Lohn: Die Tabellenführung ist zurück. Sand profitierte nicht nur von der eigenen überzeugenden Leistung, sondern auch von den Ergebnissen der Konkurrenz. „Ich bin einfach froh, dass wir die erhoffte Reaktion gezeigt haben“, betonte ein zufriedener Fischinger nach der Partie.
Am kommenden Sonntag (14 Uhr) reist der SC Sand zum 1. FC Ingolstadt und möchte die Tabellenspitze verteidigen.
Foto: Martina Pieper