Sand erringt umkämpftes 1:1 in der Haupstadt

Fischinger: "Ich kann mit dem Punkt gut leben!"
Spielbericht vom 12. Oktober 2025
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VON MORITZ LITTERST.
Mit dem Bus machte sich der SC Sand am Samstagmorgen auf den Weg in die Hauptstadt. Am siebten Spieltag der 2. Frauen-Bundesliga traf der Tabellenführer aus der Ortenau auf den FC Viktoria Berlin. In einer umkämpften Partie reichte es am Ende zu einem 1:1-Unentschieden. „Ich kann mit dem Punkt gut leben“, bilanzierte Cheftrainer Alexander Fischinger nach dem Spiel.
Veränderungen in der Startelf
Im Vergleich zur Vorwoche nahm das Trainerteam zwei Änderungen in der Anfangsformation vor: Ivana Slipcevic und Emily Yaple rückten für die angeschlagene Sarah Wiesner und Ronja Schaer in die Startelf. Auf Berliner Seite stand mit Sarah Klotz eine ehemalige Sand-Spielerin auf dem Platz.
Viktoria schockt Sand früh
Die Anfangsphase verlief aus Sicht der Gäste denkbar unglücklich. Zum einen machte der ungewohnte frühe Anpfiff um 11 Uhr den Spielerinnen zu schaffen, zum anderen sorgte der holprige Rasen für Unsicherheiten. Bereits nach vier Minuten schlug Viktoria Berlin zu: Eunice Beckmann zog aus 18 Metern ab und traf sehenswert ins lange Eck – keine Chance für Torhüterin Jule Baum. Nur vier Minuten später kam die Heimmannschaft aus Berlin zur nächsten Torchance. Eine Sander Innenverteidigerin schoss eine heranstürmende Viktoria-Angreiferin im Spielaufbau an, Sands Torfrau blieb im Anschluss Siegerin des Duells und hielt den Ball fest. In der 13. Spielminute klärte Milena Fischer im allerletzten Moment.
Sand findet ins Spiel – und trifft zum Ausgleich
Etwa eine Viertelstunde brauchte der SC Sand, um ins Spiel zu finden. Eine erste Gelegenheit bot sich Moemi Ishibuchi per Kopfball, kurz darauf scheiterte Rio Takizawa mit einem Lupfer-Versuch. Die Gäste kamen nun immer besser in die Partie und drängten Berlin in die eigene Hälfte. In der 29. Minute fiel dann der verdiente Ausgleich: Nach einem präzisen Steilpass von Rio Takizawa lief Ishibuchi frei auf das Berliner Tor zu und schob souverän ein – 1:1! Nur kurz darauf blieb ein mögliches Foul von Berlins Torfrau an Ivana Slipcevic im Strafraum ungeahndet, was für Unmut auf der Sander Bank sorgte. Slipcevic verletzte sich dabei am Arm, konnte aber zunächst weiterspielen.
Umkämpftes Spiel in Halbzeit zwei
Wie schon zu Beginn der Partie brauchte Sand auch nach der Pause etwas Zeit, um in den Rhythmus zu finden. Ein früher Berliner Distanzschuss stellte Jule Baum auf die Probe. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Zweikämpfen und Fehlpässen. Ein Ballgewinn der starken Milena Fischer sorgte in der 56. Minute für ein erstes Ausrufezeichen der Sanderinnen. Fischer spielte den Ball auf Rechtsaußen zu Kim Schneider, deren Hereingabe abgefälscht wurde. Zehn Minuten später lief Pija Reininger Michele Tschudin im Berliner Kasten an und blockte ihren Abschlag. Kim Schneider wollte Berlins Torfrau im Anschluss überlupfen, diese war jedoch rechtzeitig im Tor wieder zurück und fing den Ball ab.
Beide Teams lieferten sich einen intensiven Schlagabtausch. Viktoria Berlin suchte mit langen Bällen den Weg nach vorne, während Sand mit Leidenschaft verteidigte. Einige harte Fouls blieben ungeahndet – sehr zum Ärger der Gäste. Leni Fischer wurde nach ihrer Einwechslung von einer Berlinerin hart in der Wade getroffen, ein Pfiff der Schiedsrichterin blieb aus.
Das Eckballverhältnis von 6:2 zeigte ein kleiner Vorteil der Berlinerinnen auf dem Feld. Leni Fischers Versuch aus der zweiten Reihe in Minute 86 blieb erfolglos. Kurz vor Schluss forderte der SC Sand erneut Strafstoß, als Reininger im Sechzehner von der Berliner Torfrau abgeräumt wurde. Trainer Alexander Fischinger sah wegen seiner lautstarken Proteste die Gelbe Karte.
Zufrieden mit dem Punkt – Fokus auf Mönchengladbach
Trotz verpasster Siegchance überwiegt beim SC Sand die Zufriedenheit nach der langen Auswärtsreise - Mit dem Unentschieden im Rücken bleibt das Team Tabellenführer der 2. Frauen-Bundesliga. „Wir haben unser Spiel heute nicht ganz auf den Platz gebracht, was aber auch an der Qualität des Gegners lag. Natürlich will ich immer gewinnen, aber gegen Viktoria werden noch andere Teams Punkte liegen lassen.“, so Fischinger.
Am kommenden Sonntag steht die nächste Auswärtspartie bei Borussia Mönchengladbach (14 Uhr) an, bevor eine einwöchige Länderspielpause folgt.