Überzeugender Auftritt in Mönchengladbach

Ortenauerinnen gewinnen mit 4:0 und behalten damit die Tabellenführung
Spielbericht vom 19. Oktober 2025
Der Spielbericht wird präsentiert von:
VON LUKAS KELP.
Am Sonntagmittag gastierten die Frauen des SC Sand im altehrwürdigen Grenzlandstadion bei Borussia Mönchengladbach. Im Rahmen des 8. Spieltags der 2. Frauen-Bundesliga traf der Tabellenführer aus der Ortenau auf den Tabellenvierten aus Nordrhein-Westfalen – ein Duell, das im Vorfeld als echter Härtetest galt.
Die Ausgangslage war klar: Der SC Sand reiste mit dem Ziel an, die Tabellenführung zu verteidigen und mit einem Auswärtssieg die Spitzenposition in die Ortenau zurückzubringen. Borussia Mönchengladbach hingegen wollte vor heimischer Kulisse ein Ausrufezeichen setzen und die Punkte im Grenzlandstadion behalten, um weiter Anschluss an die oberen Tabellenränge zu halten. Schon vor dem Anpfiff war klar, dass die Zuschauer ein intensives und taktisch geprägtes Spiel erwarten würde, somit war alles angerichtet für ein spannendes Spitzenspiel in der 2. Frauen-Bundesliga.
Mit einem überzeugenden 4:0-Erfolg beim VfL Borussia Mönchengladbach setzten die Frauen des SC Sand ein deutliches Ausrufezeichen. Das Team von Alexander Fischinger und Noah Veilandics dominierte die Partie und überzeugte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und Spielfreude.
Drei Änderungen in der Startformation
Im Vergleich zum vergangenen Spiel gegen Viktoria Berlin nahm das Trainerduo Fischinger/Veilandics drei Änderungen in der Startformation vor. Kapitänin Jenny Gaugigl rückte zunächst auf die Bank und wurde in der Innenverteidigung durch Ronja Schaer ersetzt. Außerdem begann Leni Fischer anstelle von Alana Murphy im Mittelfeld. In der Offensive kehrte Torjägerin Julia Matuschewski in die Startelf zurück, während Moemi Ishibuchi zunächst auf der Bank Platz nahm. Alle weiteren Positionen blieben unverändert.
Präsente Anfangsphase der Sanderinnen
Der SC Sand erwischte den deutlich besseren Start und setzte die Gastgeberinnen früh unter Druck. Bereits in der ersten Spielminute eroberte Leni Fischer im Mittelfeld den Ball zurück – ein frühes Signal für die hohe Laufbereitschaft und Aggressivität im Pressing. Sand suchte von Beginn an den Weg nach vorne und störte Mönchengladbach konsequent im Spielaufbau.
In der 7. Spielminute kamen die Gladbacherinnen erstmals gefährlich in den Sander Strafraum, doch Milena Fischer klärte eine Hereingabe von rechts souverän. Nur eine Minute später leitete Kim Beatrix Schneider mit einer starken Balleroberung im eigenen Strafraum den nächsten Angriff ein und setzte Pija Reininger in Szene, deren letzter Pass jedoch abgefangen wurde. Nach etwa zehn Minuten versuchte es Innenverteidigerin Milena Fischer mit einem Distanzschuss – Gladbachs Torhüterin war jedoch auf dem Posten.
Fischer und Reininger verpassen die Führung
Nach rund 15 Minuten kamen auch die Gastgeberinnen zu ihrer ersten nennenswerten Chance: Ein Distanzschuss stellte Sands Torfrau Jule Baum erstmals auf die Probe, die sicher parierte. Kurz darauf hatte Sand die Führung gleich mehrfach auf dem Fuß. In der 20. Minute bediente Pija Reininger mit einem präzisen Pass Leni Fischer, deren Abschluss aus halbrechter Position nur knapp am Pfosten vorbeiging.
Nur wenige Augenblicke später tauchte Reininger selbst frei vor der Gladbacher Torhüterin auf, scheiterte jedoch im 1-gegen-1. Kurz darauf verfehlte sie ein weiteres Mal das Ziel, ebenso wie Rio Takizawa, deren Schuss in der 30. Minute über die Latte ging. Der SC Sand war nun klar spielbestimmend – lediglich die Chancenverwertung ließ noch zu wünschen übrig.
Sander Doppelschlag vor der Halbzeitpause
Der Druck der Sanderinnen nahm weiter zu und kurz vor der Pause wurden sie endlich belohnt. In der 43. Minute bediente Julia Matuschewski mit einem cleveren Steckpass die startende Pija Reininger, die eiskalt blieb und zur verdienten 1:0-Führung einschob.
Nur zwei Minuten später traf dieselbe Kombination erneut: Nach einem schnellen Umschaltmoment und einem Pass von Matuschewski setzte sich Reininger erneut durch und traf im 1-gegen-1-Duell mit der Gladbacher Keeperin zum 2:0. Mit diesem verdienten Doppelschlag ging der SC Sand in die Halbzeitpause.
Keine Änderungen zur Halbzeit, Sand drückt auf die Entscheidung
Fischinger und Veilandics sahen keinen Anlass zu wechseln. Die Mannschaft setzte nach Wiederanpfiff sofort wieder offensive Akzente. Bereits in der 46. Minute führte Matuschewski einen Freistoß kurz aus, Sarah D’Appolonia brachte den Ball gefährlich in den Strafraum – die Szene endete mit einem Eckball. Sand blieb am Drücker, insbesondere Reininger stellte die Gladbacher Abwehr immer wieder vor große Probleme. In der 55. Minute sorgte schließlich Leni Fischer für die frühe Vorentscheidung: Nach einem dynamischen Sololauf aus rund 20 Metern zog sie ab und traf präzise zum 3:0. Nur zwei Minuten später meldeten sich die Gastgeberinnen mit einem Distanzschuss zurück, doch Torhüterin Jule Baum parierte sicher.
Erste personelle Wechsel auf Seiten des SC Sand
Nach gut einer Stunde reagierte das Trainerduo und brachte Moemi Ishibuchi für Kapitänin Julia Matuschewski. Die Japanerin fügte sich direkt mit einem gefährlichen Abschluss ein. In der Folge kamen auch Denise Landmann, Anne Rotzinger, Jenny Gaugigl und Maria Almasri ins Spiel – frische Beine für die Schlussphase.
In der 77. Minute setzte Rio Takizawa den Schlusspunkt: Mit einem präzisen Distanzschuss aus etwa 20 Metern traf sie unhaltbar zum 4:0-Endstand.
Schlussphase und Fazit
Auch in den letzten Minuten blieb der SC Sand spielbestimmend. Mönchengladbach fand kaum noch Entlastung, während die Gäste weiter auf das 5:0 drängten. Defensiv stand Sand äußerst stabil und ließ nichts mehr anbrennen.
Am Ende steht ein verdienter 4:0-Auswärtssieg, der auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung basiert. Der SC Sand präsentierte sich taktisch diszipliniert, zweikampfstark und spielfreudig – vor allem über Reininger, Fischer und Takizawa kam immer wieder Gefahr auf. Mit diesem souveränen Auftritt untermauern die Ortenauerinnen ihre Ambitionen in der 2. Frauen-Bundesliga,
Ausblick
Nach der Auswärtspartie in Mönchengladbach verabschieden sich die Frauen des SC Sand in eine wohlverdiente Länderspielpause. Diese Unterbrechung bietet dem Team von Trainer Alexander Fischinger die Gelegenheit, neue Kräfte zu sammeln, kleinere Blessuren auszukurieren und sich gezielt auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.
Während der Großteil der Mannschaft in der Ortenau verbleibt und auf dem heimischen Trainingsgelände in Willstätt-Sand an taktischen und spielerischen Feinheiten arbeitet, stehen für zwei Spielerinnen internationale Einsätze auf dem Programm. Torhüterin Lucie Schlimé wurde erneut in den Kader der luxemburgischen Nationalmannschaft berufen, während Ivana Slipčević für Kroatien auf Länderspielreise geht.
Borussia M‘Gladbach - SC Sand 0:4 (0:2)
Tore: 0:1 Pija Reininger (42.), 0:2 Pija Reininger (45.), 0:3 Leni Fischer (57.), 0:4 Rio Takizawa (76.)
Schiedsrichterin: Levke Scholz (VfB Lübeck)
Zuschauer: 253
SC Sand: Baum – Yaple, Schaer (68. Landmann), M. Fischer, D’Appolonia – Slipcevic, Fischer, Takizawa (77. Gaugigl) – Schneider (77. Almasri), Matuschewski (65. Ishibuchi), Reininger (68. Rotzinger)