SC Sand gewinnt mit 4:0 gegen Andernach

Ortenauerinnen verteidigen erfolgreich die Tabellenspitze und reisen gerüstet zum Topspiel
Spielbericht vom 7. Dezember 2025
Der Spielbericht wird präsentiert von:
VON LUKAS KELP.
Die Frauen des SC Sand empfingen am heutigen Sonntagmittag im Rahmen des 12. Spieltags der 2. Frauen-Bundesliga die SG 99 Andernach vor heimischer Kulisse — eine Partie, die weit mehr als drei Punkte versprechen sollte. Die Sanderinnen traten mit dem klaren Ziel an, ihre Position an der Tabellenspitze zu verteidigen: Mit nur einem Zähler Vorsprung auf den Verfolger VfB Stuttgart bot ein Heimsieg die Chance, einen entscheidenden Schritt in Richtung Herbstmeisterschaft zu machen. Gegner Andernach, vor der Partie Fünfter, reiste als unbequemer Kontrahent an, der sowohl defensiv kompakt als auch in Umschaltmomenten gefährlich ist, sodass von einem intensiven und taktisch anspruchsvollen Duell auszugehen war.
Ein Wechsel in der Startformation
Das Trainerduo Alexander Fischinger und Noah Veilandics nahm in der Startelf lediglich eine Veränderung vor: Die frisch genesene Mittelfeldspielerin Leni Fischer rückte wieder in die Anfangsformation, während Ivana Slipcevic zunächst auf der Bank Platz nahm. Ansonsten vertraute das Trainerteam derselben Besetzung wie in der Vorwoche. Zudem standen mit Kapitänin Jenny Gaugigl und der luxemburgischen Nationaltorhüterin Lucie Schlime zwei Akteurinnen nach überstandener Krankheit beziehungsweise Verletzung wieder im Spieltagskader zur Verfügung.
Starker Beginn der Gastgeberinnen
Die erste nennenswerte Aktion der Partie gehörte den Sanderinnen. Außenverteidigerin Sara D’Appolonia wurde auf Höhe der Mittellinie auf der linken Seite angespielt und leitete den Ball gedankenschnell in den Lauf von Pija Reininger weiter. Die agile Offensivspielerin zog mit hohem Tempo in Richtung Andernacher Strafraum, verlor den Ball jedoch im entscheidenden Moment. In der Folge neutralisierten sich beide Teams zunächst, da längere Passstafetten immer wieder in Abseitspositionen endeten. Die regnerischen Bedingungen erschwerten zusätzlich den Spielfluss, da einige Bälle versprangen und Kombinationen erschwerten.
Erste Torannäherungen auf beiden Seiten
Der SC Sand verbuchte in der achten Minute den ersten Abschluss der Begegnung. Rio Takizawa erhielt den Ball leicht rechts vor dem Strafraum und fasste sich aus der Distanz ein Herz, allerdings war Andernachs Torhüterin Bläsner zur Stelle und fing den Versuch sicher ab. Drei Minuten später tauchten dann die Gäste erstmals gefährlich vor dem Tor von Jule Baum auf. Besarta Hisenaj spielte von der rechten Seite einen scharfen Ball in Sands Sechzehner, doch die Stürmerin der SG 99 wurde im letzten Moment entscheidend gestört – der mögliche Einschlag blieb aus.
Baum rettet in höchster Not
Nach einer guten Viertelstunde bekamen die Gastgeberinnen einen aussichtsreichen Freistoß aus rund 25 Metern zugesprochen. Julia Matuschewski brachte den Ball scharf in den Strafraum, doch trotz kurzzeitiger Verwirrung gelang es Andernach, die Situation zu klären. Im direkten Gegenzug machten die Gäste das Spiel schnell: Die Sander Hintermannschaft war kurz unsortiert, doch Torhüterin Jule Baum reagierte glänzend. Sie sprintete rechtzeitig aus ihrem Strafraum heraus und klärte per energischer Grätsche – eine Aktion, die das sichere 0:1 vereitelte und ihre Mannschaft im Spiel hielt.
Ballbesitzüberlegenheit ohne Ertrag – bis der Knoten platzt
In der Folge hatte der Tabellenführer deutlich mehr Ballbesitz, tat sich jedoch im letzten Drittel schwer. Viele Angriffe liefen ins Leere oder wurden ungenau ausgespielt. Dieses Bild änderte sich jedoch schlagartig mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten.
Doppelschlag bringt klare Pausenführung
In der 28. Minute wurde Julia Matuschewski auf halblinker Position etwa 20 Meter vor dem Tor freigespielt. Die Torjägerin erkannte, dass Andernachs Schlussfrau zu weit vor dem Kasten stand, und nutzte den Freiraum für einen präzisen Distanzschuss zur verdienten 1:0-Führung. Direkt nach dem Wiederanstoß setzte der SC Sand konsequent nach. Das Pressing griff perfekt: Andernachs Torhüterin Bläsner wurde bei einem Klärungsversuch unter Druck gesetzt, Kim Schneider eroberte das Spielgerät und schob den Ball abgeklärt zum 2:0 ins leere Tor.
Der schnelle Doppelschlag kippte das Spielgeschehen endgültig auf Sands Seite. Die Gäste kamen kaum noch über die Mittellinie, während die Sanderinnen mutig nach vorne spielten und weitere Abschlüsse suchten. Fünf Minuten vor der Pause erhielt Andernach zwar noch einen Freistoß aus zentraler Position, zuvor ausgelöst durch ein taktisches Foul von Alana Murphy, doch dieser blieb ungefährlich. In den letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff passierte nichts Nennenswertes mehr. Der SC Sand kontrollierte das Spielgeschehen souverän und ging mit einer verdienten 2:0-Führung in die Kabine.
Personelle Wechsel zu Beginn der zweiten Hälfte
Zum Wiederanpfiff nahm das Trainerduo des SC Sand zwei bewusste Veränderungen vor, um im Hinblick auf das anstehende Spitzenspiel beim VfB Stuttgart Kräfte zu schonen. Sowohl Mittelfeldspielerin Alana Murphy als auch Torjägerin Julia Matuschewski blieben in der Kabine. Für sie rückten Maria Almasri und Ivana Slipcevic in die Partie. Auch die SG 99 Andernach tauschte einmal aus.
Der SC Sand knüpfte nahtlos an die dominante erste Halbzeit an und erspielte sich früh gute Möglichkeiten. In der 50. Minute fasste sich Leni Fischer aus der Distanz ein Herz, verfehlte das Tor jedoch. Nur Sekunden später folgten zwei weitere Abschlüsse der Gastgeberinnen, die jedoch ohne Ertrag blieben. Nach einer Ecke entwickelte sich im Strafraum der Gäste eine unübersichtliche Situation, an deren Ende Milena Fischer mit einem wuchtigen Abschluss das Lattenkreuz traf – der SC Sand war dem dritten Treffer früh nahe.
Verdientes 3:0 sorgt für klare Verhältnisse
In der 60. Spielminute belohnten sich die Sanderinnen schließlich für den anhaltenden Druck. Eine präzise getretene Ecke von Ivana Slipcevic fand die einlaufende Milena Fischer, die sich im Luftduell durchsetzte und zum 3:0 einköpfte. Die komfortable Führung spiegelte nun deutlich den Spielverlauf wider.
Unmittelbar nach dem Treffer reagierte das Trainerteam erneut und brachte mit Anne Rotzinger frische Kräfte auf den Flügel – Pija Reininger hatte zuvor ein hohes Laufpensum absolviert. Nur wenige Minuten später ergab sich die nächste Möglichkeit: Über die rechte Seite kombinierte sich Sand vor den Strafraum der Gäste, Almasri flankte präzise auf Kim Schneider, deren Abschluss Andernach nur mit Mühe verteidigte. Ein möglicher Handelfmeter stand kurz im Raum, doch die Schiedsrichterin entschied korrekt auf Weiterspielen. In der 70. Minute verbuchten die Gäste ihren ersten nennenswerten Torschuss, doch Torhüterin Jule Baum blieb ohne Probleme Herrin der Lage.
Sand bestimmt das Tempo – Slipcevic erhöht auf 4:0
Mit fortschreitender Spielzeit intensivierten die Gastgeberinnen ihre Kontrolle. Das Trainerteam wechselte weiter durch und brachte für Sarah Wiesner die laufstarke Schienenspielerin Emily Yaple. Der SC Sand dominierte das Geschehen nun fast nach Belieben, presste hoch und zwang Andernach immer wieder zu Ballverlusten.
In der 76. Minute fiel schließlich das 4:0. Nach einem schnellen Vorstoß über die rechte Seite landete der Ball bei Ivana Slipcevic, die sich energisch gegen ihre Gegenspielerin durchsetzte und aus kurzer Distanz vollendete. Damit krönte die Angreiferin ihre starke Leistung nach der Halbzeit. Kurz darauf wurde mit der Einwechslung von Innenverteidigerin Denise Landmann für Milena Fischer die letzte Wechseloption genutzt.
Routiniert zum nächsten Heimsieg
In der Schlussphase verwalteten die Sanderinnen ihre Führung mit großer Abgeklärtheit. Angeführt von einer spielfreudigen Leni Fischer ließ der SC Sand den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen und kontrollierte das Tempo. Andernach konzentrierte sich ausschließlich auf das Verteidigen und konnte dem Spiel nichts mehr entgegensetzen.
Nach drei Minuten Nachspielzeit beendete die Schiedsrichterin die Partie, und der SC Sand durfte einen hochverdienten 4:0-Heimsieg feiern. Mit dieser souveränen Leistung verteidigte der Verein nicht nur die Tabellenspitze, sondern sendete zugleich ein starkes Signal an die Konkurrenz.
Ausblick auf das Topspiel – Sand reist als Spitzenreiter nach Stuttgart
Durch den deutlichen Erfolg geht der SC Sand als Spitzenreiter in das richtungsweisende Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. Am Sonntag, den 14. Dezember 2025, treffen die beiden Topteams der Liga im PSV-Stadion aufeinander. Da die anschließende Begegnung gegen Mainz bereits zur Rückrunde zählt, wird der Sieger des direkten Duells als Herbstmeister in die Winterpause gehen. Für den SC Sand bietet sich damit die Chance, eine starke Hinrunde zu krönen und die Tabellenführung weiter auszubauen.
SC Sand – SG 99 Andernach 4:0 (2:0)
Tore: 1:0 Julia Matuschewski (28.), 2:0 Kim Schneider (29.), 3:0 Milena Fischer (60.), 4:0 Ivana Slipcevic (76.)
Zuschauer: 360
Schiedsrichter: Marie-Theres Mühlbauer (SV Pölling)
SC Sand: Baum – D’Appolonia, Schaer, M. Fischer (76. Landmann), Wiesner (70. Yaple) – Takizawa, Murphy (46. Slipcevic) – Schneider, L. Fischer, Reininger (63. Rotzinger)– Matuschewski (46. Almasri)
Bank: Scheerder, Schlime, Landmann, Yaple, Rotzinger, Ishibuchi, Almasri, Gaugigl, Slipcevic
Trainer: Alexander Fischinger
SG 99 Andernach: Bläsner, Hisenaj, Kossmann, Schraa, Weingarz, Petri, Krump, Zilligen, Brückel, Schumacher, Müller
Bank: Krupp, Klyta, Wäschenbach, Alija, Pfeiffer, Wehbrink, Bey
Trainer: Isabelle Hawel
Bild: Martina Pieper













