Sand verliert in Stuttgart und rutscht auf Rang 2

Fischinger: "Diese Niederlage ist kein Grund, an uns zu zweifeln."
Spielbericht vom 14. Dezember 2025
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VON MORITZ LITTERST.
Am letzten Spieltag der Hinrunde in der 2. Frauen-Bundesliga war der SC Sand am heutigen Sonntag im direkten Duell um die Herbstmeisterschaft beim VfB Stuttgart zu Gast. Auf einem schwer zu bespielenden Untergrund tat sich Sand lange schwer und musste sich am Ende verdient mit 0:2 geschlagen geben. Trotz einer klaren Leistungssteigerung nach der Pause reichte es im Derby nicht, um den Titel der Herbstmeisterschaft einzufahren.
Veränderungen in der Anfangsformation
Eine Erkältungswelle im Sander Kader zwang das Trainerteam zu drei personellen Umstellungen. Anne Rotzinger und Maria Almasri rückten für die angeschlagenen Julia Matuschewski und Kim Schneider in die Startelf. Zudem erhielt Ivana Slipcevic im zentralen Mittelfeld das Vertrauen von Cheftrainer Alexander Fischinger.
Fehlerhafte Anfangsphase kostet früh Gegentore
Bei winterlichen Bedingungen und vor 1.450 Zuschauern begann die Partie nervös. Beide Teams agierten zunächst vorsichtig, wobei der VfB Stuttgart mehr Spielanteile verbuchte. Sand näherte sich in der 6. Minute erstmals dem gegnerischen Tor, doch der Abschluss von Maria Almasri blieb harmlos. In der 11. Minute nutzte der VfB seine erste echte Gelegenheit: Nach einer Seitenverlagerung von Nicole Billa konnte eine Flanke zunächst geklärt werden, der Abpraller landete jedoch bei Jana Beuschlein, die trocken zum 1:0 einschoss.
Sand zeigte sich wenig beeindruckt und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Sara D’Appolonia schaltete sich immer wieder in die Offensive ein und kam nach 13 Minuten zu einem Abschluss. In der 22. Minute bestrafte der Tabellenzweite jedoch eine Unordnung in der Sander Defensive: Nicole Billa profitierte von einem Missverständnis und erhöhte mit all ihrer Torjägerqualität auf 2:0.
Sand findet besser in die Partie
Auch nach dem zweiten Gegentor blieb Sand engagiert und arbeitete sich zunehmend ins Spiel. In der 33. Minute suchte erneut Maria Almasri ihr Glück aus der Distanz. Auf der Gegenseite verfehlte Fabienne Dongus nach einem sehenswerten Spielzug des VfB das Tor nur knapp (38.). Sand investierte viel, um noch vor der Pause den Anschluss zu erzielen. Ein präziser Seitenwechsel von Leni Fischer fand Anne Rotzinger, die sich auf rechts durchsetzte und flach in die Mitte spielte – Almasris Abschluss wurde jedoch zur Ecke abgefälscht (43.). Diese landete auf dem Kopf von Ronja Schaer, deren Versuch knapp über das Tor strich. So ging der SC Sand mit einem 0:2-Rückstand in die Kabine.
Trainer Alexander Fischinger machte die erste Hälfte als entscheidend aus: „Die Niederlage geht aufgrund der ersten Halbzeit in Ordnung. Nach dem schlecht verteidigten Gegentor haben wir etwas den Mut verloren, unser Spiel konsequent aufzuziehen. Wir waren zu hektisch und hatten nicht die nötige Klarheit.“
Dominanz nach der Pause bleibt unbelohnt
Mit der Leistung vor der Pause zeigte sich das Sander Trainerteam nicht zufrieden. Kim Schneider kam zur zweiten Hälfte für Sarah Wiesner, um mehr Schwung ins Spiel zu bringen. Zunächst sorgten Standards auf beiden Seiten für Gefahr, doch Sand übernahm zunehmend die Kontrolle und versuchte, sich spielerisch Chancen zu erarbeiten. In der 60. Minute wurde mit Moemi Ishibuchi zusätzliche Offensivenergie eingewechselt.
Leni Fischer setzte immer wieder Akzente, ehe sie in der 68. Minute nahe der Torauslinie gefoult wurde. Der anschließende Freistoß sowie ein zweiter Ball von Kim Schneider landeten jedoch nicht im Netz. Sand warf nun alles nach vorne und brachte mit Emily Yaple und Alana Murphy frische Kräfte. Yaple prüfte kurz nach ihrer Einwechslung die VfB-Defensive, verfehlte das Tor jedoch knapp.
Schlussoffensive ohne Ertrag
In der Schlussphase war der SC Sand klar tonangebend. Ein Lattenkracher von Maria Almasri in der 76. Minute unterstrich das Pech der Gäste. Zehn Minuten vor dem Ende kam mit Julia Matuschewski die letzte Offensivoption ins Spiel. Fünf Minuten später hatte sie selbst den Anschluss auf dem Fuß, doch VfB-Torfrau Beck parierte erneut stark.
Der VfB kam kaum noch zur Entlastung. Dass es für Sand an diesem Tag nicht sein sollte, zeigte sich in der 88. Minute: Eine Flanke landete bei Moemi Ishibuchi, die die Torhüterin bereits überwunden hatte, doch Laureta Temaj rettete in letzter Sekunde auf der Linie. Somit blieb es beim 2:0 für Stuttgart.
Fischinger bilanzierte: „In der zweiten Halbzeit mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf. Wir hatten viele Abschlüsse und Standards, aber heute hat uns einfach das nötige Quäntchen Glück gefehlt.“
Tabellensituation spitzt sich zu
Durch die Niederlage rutscht der SC Sand auf Rang zwei ab. Der SV Meppen und der FSV Mainz 05 liegen nach ihren Siegen nur noch zwei Punkte hinter den Ortenauerinnen. Am kommenden Spieltag empfängt Sand den FSV Mainz 05 und will mit einem Heimsieg den Abstand zu den Nichtaufstiegsplätzen wieder vergrößern.
Alexander Fischinger blickt trotz der Niederlage optimistisch nach vorne: „Diese Niederlage ist kein Grund, an uns zu zweifeln. Nächste Woche wird die Bedeutung sogar noch größer. Stuttgart ist der Topfavorit der Liga, dahinter müssen wir uns nicht verstecken. Mainz und Meppen werden mit uns um den zweiten Aufstiegsplatz kämpfen. Ich möchte diese starke Hinrunde vergolden und mich mit einem Heimsieg in die Pause verabschieden.“













